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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Fettmilchs Schandsäule

Band 11, Seite 55
Fettmilchs Schandsäule
Töngesgasse
Juli 1859
In der Döngesgasse neben dem Hause G.33 auf dem freien Plätzchen, wo der Brunnen steht, stand früher das Haus, worin Fettmilch wohnte; er wurde wegen Aufwiegelei und Aufruhrstiftung am 28. Febr. 1616 hingerichtet, geviertheilt und sein abgehauener Kopf auf dem Brückenthurm nach der Brücke zu aufgesteckt. Das Haus wurde demolirt und auf dessen Platz am 22. August 1617 eine steinerne Schandsäule gesetzt. Diese Säule ging bei dem Brande von 1719 zu Grund bis auf das Untergestell, und es wurden wahrscheinlich bei dem Umsturz der Aufsatz desselben in seine drei Theile, aus denen er zusammen gesetzt war, getrennt. Diese drei Stücke wurden von da an im Hofe der Constablerwache, dem damaligen Zeughause aufbewahrt, d.h. sie lagen im Hofe im Freien. (Fettmilchs Büchse sowie eine Axt mit der er sich vertheidigt, wurden ebenfalls daselbst verwahrt und befinden sich nun im Zeughaus [...] an der Weißfrauenkirche). Im Jahr 1829, als der Quai vom Metzgerthor nach der Brücke gebaut wurde, verwendete man die drei Säulenstücke zum Ausfüllen, da liegen sie begraben.
Diese Nachricht hat mir Herr Metzgermeister Meister gegeben, welcher es gesehen hat, wie man die Steine von der Constabler Wache herbeischaffte und in den Ausfüllraum legte. Die Metallplatten waren aber nicht mehr vorhanden, doch sah man deutlich noch die Löcher, wo solche befestigt waren.
Im Jahr 1820 war der Sockelstein in der Döngesgasse noch auf seinem alten Fleck vorhanden.